In Simbabwe zeichnet sich ein Wahlsieg von Robert Mugabe ab.
Datum: 13.03.2002 Autor: Brain Macaulay aus Harare Beitrag Nr.:
143
Nach Angaben der zentralen Wahlbehörde vom Mittwochmorgen deutete sich
nach Auszählung der Stimmen ein deutlicher Vorsprung für Mugabe an. Auf
Robert Mugabe kamen bisher 1,1 Millionen Stimmen und auf
Oppositionsführer Morgan Tsvangirai nur 850.000.
Bisher sind 82 der insgesamt 120 Wahlkreise ausgezählt und das
Endergebnis soll noch am Vormittag feststehen.
Weiter berichtete der Leiter der Wahlbehörde, dass die Wahlbeteiligung
landesweit bei 66 Prozent und im Großraum Harare nur bei etwa 50 Prozent
lag.
Aber vor allem hier im Großraum Harare, der Hochburg des
Herausforderer Morgan Tsvangirai wurden erst am Tag vor der Wahl die
Wahllokale bekannt gegeben. Mit der Bekanntmachung der Wahllokale stellte
sich heraus, dass die Zahl in Harare von 249 auf 167 stark reduziert
wurde. Dahingegen wurden in der Provinz neue zusätzliche Wahllokale
eröffnet.
In Harare standen daraufhin an den drei Wahltagen Tausende Menschen 20
Stunden und mehr umsonst an. Vielfach berichteten Augenzeugen, dass in
mancher Stunde nur etwa 30 Wähler abgefertigt wurden.
Diese gezielte Verzögerung und auch noch während der Wahl andauernden
Einschüchterungsversuche der Anhänger der Regierungspartei haben den
Wählern die Stimmenabgabe schwer gemacht.
Großbritanniens Außenminister Jack Straw sagte am Dienstag: falls
sich Präsident Mugabe zum Wahlsieger erklären sollte, dann werde das
"enorme Folgen für die Art unserer Beziehungen zu Simbabwe"
haben. Zimbabwe gehört seit seiner Unabhängigkeit immer noch zum
Commonwealth und hat schon den Ausschluss auf der letzten Sitzung
angeregt.
Aus Furcht vor Ausschreitungen hat die Regierung Armee und Polizei in höchste
Alarmbereitschaft versetzt. Die unabhängige Zeitung "Daily
News" berichtet am Mittwoch auf ihrer Titelseite über den Aufmarsch
von Truppen in mehreren Städten des Landes. Schwer bewaffnete Soldaten
seien in Bulawayo in den meisten Teilen der Stadt in Stellung gegeben,
berichtete die Zeitung.
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