Zimbabwes Oppositionschef wird Hochverrat vorgeworfen
Datum: 28.02.2002 Autor: Thoralf Teubner Beitrag Nr.: 129
Nachdem in der vergangenen Woche ein umstrittener australischer Dokumentarfilm ausgestrahlt wurde, in dem Morgan Tsvangirai bei einem Treffen mit Unternehmern und Politikern gezeigt wurde, droht ihm nun Tsvangirai die Todesstrafe.
Bei diesen Treffen soll er im Zusammenhang mit Mugabe den Begriff „eliminieren“
wiederholt haben.
Daraufhin vernahm die Polizei in Harare den Oppositionsführer und warf ihm die geplante Ermordung von Präsident Robert Mugabe vor. Erst nach etwa drei Stunden durfte Tsvangirai mit seinem Anwalt das Vernehmungszimmer wieder verlassen.
Tsvangirai bestätigte, dass er an dem Treffen teilgenommen habe, erklärte aber, er habe mögliche Entwicklungen nach den Wahlen am 9. und 10. März erörtert.
Es scheint eher als suche Mugabe einen Grund, den populären Oppositionsführer noch eine Woche vor den Wahlen zu „eliminieren“.
Die Wahlbeobachter des südafrikanischen Parlamentes warten seit Montag, nach ihrem Protest gegen Angriffe auf Beobachter, immer noch auf eine Antwort Mugabes. Am Sonntag Nachmittag waren nördlich der Hauptstadt Beobachter der Entwicklungsgemeinschaft Südliches Afrika angegriffen worden. Drei der Beobachter wurden teilweise schwer verletzt. Augenzeugen berichteten, dass die Angreifer T-Shirts ZANU, der regierenden Partei Mugabes, trugen.
Laut berichten der „Times“ plant Robert Mugabe, für den Fall einer Niederlage, bereits seine Flucht vor. Seit Tagen soll bereits ein privater Hubschrauber auf den Rasen vor dem Präsidentenpalast stehen. Mugabe habe in en letzten Wochen bereits mehrfach auskundschaften lassen, was Tsvangirai im Fall eines Wahlsieges unternehmen wird.
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