Regierung lenkt ein und stimmt der Verlängerung der Wahl in zwei
Orten zu
Datum: 11.03.2002 Autor: Brain Macaulay aus Harare Beitrag Nr.:
139
In Simbabwe geht die Präsidentenwahl am Montag in der Hauptstadt
Harare sowie dem Vorort Chitungwiza weiter. Justizminister Patrick
Chinamasa kündigte am heutigen frühen Morgen an, dass sich die Regierung
der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes beugen werde und in den zwei
Orten die Wahl um einen Tag zu verlängern. Es sei allerdings nicht mehr
möglich, die Wahl auch in den anderen Landesteilen fortzusetzen.
In Harare und Chitungwiza werden parallel zu den
Präsidentschaftswahlen auch Kommunalwahlen durchgeführt.
Die Opposition wirft der Regierung vor, diesen Engpass künstlich durch
die Reduzierung der Wahllokale und eine schleppende Abfertigung der
Wähler erzeugt zu haben. Wahlbeobachter berichteten, dass in einigen
Wahllokalen nur etwa 30 Wähler pro Stunde abgefertigt worden
Der Verringerung der Wahllokale in Harare wäre beinahe Präsident
Mugabe zum Opfer gefallen, da sich in seinem Wahllokal in der Mhofu-Schule
der Name nicht auf der Wählerliste befand. In einem benachbarten
Wahllokal fand sich schließlich sein Name auf der List und er durfte
seine Stimme abgeben.
Oppositionsführer Morgan Tsvangirai hatte am Sonntag eine
Verlängerung gefordert. Die hohe Wahlbeteiligung gilt als günstig für
das Abschneiden von Tsvangirai., er war im Wahlkampf von Regierungspartei
erheblich behindert worden.
Nach Angaben des staatlichen Fernsehens hatten bis Sonntagabend gerade
mal 2,9 von 5,6 Millionen Wähler ihre Stimme abgegeben. Wahlbeobachter
schätzen die Zahl der Wähler mindestens auf 4,5 Millionen.
Ist dies bereits der erste Schritt zu einer Manipulation?
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