Südafrika ändert endlich seine Strategie im Kampf gegen Aids
Datum: 17.03.2007 Autor: Kapstadt-News Beitrag Nr.: 411
Die südafrikanische Regierung hat in der vergangenen Woche endlich einen Fünfjahresplan zur Reduzierung der HIV-Infektonsrate vorgelegt und damit soll künftig eine Wende in der bisherigen Aids-Politik eingeleitet werden.
Jahrelang stand die südafrikanische Aids-Politik in der nationalen und erst recht internationalen Kritik.
All zu abenteuerliche Heilungs-Methoden im Zusammenhang mit dem HI-Virus wurde in den vergangenen Jahren von vielen Politikern befürwortet, in die noch wichtigere Aids-Aufklärung wurde wenig investiert und die Wirksamkeit der medikamentösen Behandlung wurde stets rigoros in Frage gestellt.
In einem 120-seitigen Bericht kündigte die Regierung Südafrikas am Mittwoch dieser Woche an, dass in den nächsten fünf Jahren eine umfassende landesweite Aids-Aufklärungs-Kampagne betrieben wird und auch eine ärztliche Versorgung bereits infizierter Personen sowie eine kostenlose Frühuntersuchung vorgesehen ist.
Mit diesem Programm will die südafrikanische Regierung wenigstens 80 Prozent der Bevölkerung erreichen und in den kommenden fünf Jahren die Infektionsrate um 50 Prozent senken.
Inzwischen sind in Südafrika etwa 18 Prozent der erwachsenen Bevölkerung vom HIV-Virus infiziert und bis heute ist die Infektionsrate unter den Kindern leider oder auch zum Glück nicht bekannt.
Eine schlechte Aufklärungs-Politik, Koordination und fehlende Strategie hat die letzten Jahre dazu geführt, dass Aids zu einer der führenden Todesursachen in Südafrika geworden ist!
Die durchschnittliche Lebenserwartung ist zwischen 1994 und 2006 in Südafrika von 61 auf 43 Jahre gesunken, obwohl die ärztliche Versorgung aller Bevölkerungsschichten in diesem Zeitraum auch nach außen hin deutlich verbessert wurde. Frauen zwischen 25 sowie 29 Jahren sind sogar zu 40 Prozent betroffen und die Zahl der Aids-Waisen Kinder nimmt Monat für Monat deutlich zu.
Aids-Aktivisten in ganz Südafrika haben für diesen Gesetz-Einwurf lange gekämpft und wir begrüßen - trotz einiger berechtigter Kritik – den Plan der Regierung Südafrikas.
Die künftige Strategie gegen die Ausbreitung den HI-Virus muss jetzt noch vom Parlament verabschiedet werden, aber dies ist nun wahrscheinlich nur noch eine Formsache.
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