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Madiba und unzählige Weltstars vereint auf Aids Benefiz Konzert

Datum: 30.11.2003 Autor: Thoralf Teubner Beitrag Nr.: 249

Schon am Nachmittag strömten Tausende Besucher zum Green Point Stadium in Kapstadt, so war das Stadion bereits eine Stunde vor Konzertbeginn bis zum letzten Platz gefüllt und diejenigen die Keine Karten bekamen ließen sich im benachbarten Park zum Picknick nieder. Es herrschte eine wahrste Volksfeststimmung!

Kein anderer als Madiba (Vater), Nelson Mandela liebevoller Spitzname, die Nelson Mandela Foundation und über 30 nationale und internationale Musiker bzw. Bands luden zum größten Aids Benefiz Konzert des Jahres 2003.

Das Konzert trug den Titel "46664" . 46664 war die Gefängnisnummer Nelson Mandelas auf Robben Island, der berüchtigten Gefängnisinsel auf der er 18 seiner insgesamt 27 Jahre Haft festgehalten wurde.

Die 40.000 Besucher im ausverkauften Green Point Stadium und die ungezählten Besucher vor dem Stadion ließen sich von der Musik und den kurzen prägnanten Reden, zum Thema Aids, mitreißen. Die Stimmung war einfach berauschend, wobei das eigentliche ernsthafte Thema des Abends nie zu kurz kam.

Nach dem ersten Auftakt durch Beyonce, mit dem Song „Baby Boy“ und zwei anderen, begrüßte Bob Geldof das Publikum. In seiner kurzen treffenden Rede, in deren er unter anderen Mandela einen „gebrechlichen, alten Gentleman“ und zugleich als „Giganten des Planeten, der dem Begriff Menschenwürde eine neue Bedeutung gegeben hat“ bezeichnet. Nach diesen Worten war Mandela gerührt und seine feuchten Augen waren deutlich zu erkennen. Bevor Bob Geldof mit „Redemption Song“ begann, sagte er noch, das „ Aids zum Politikum geworden ist, da der reiche Norden Medikamente herstellt, die sich die Armen dieser Welt nicht leisten können. … Aids verschließt die Zukunft und wenn dies nicht politisch ist, dann weiß ich nicht was es ist“.

Bono, der mit der ehemaligen Gefängnisnummer auf der Brust auf die Bühne trat, nannte Nelson Mandela „.. einen Präsidenten, für überall dort, wo Freiheit geliebt wird“.

Höhepunkt des Abends war mit Sicherheit der Auftritt von „Queen“, deren einstiger Sänger Freddie Mercury selbst, als einer der ersten Prominenten, in der Folge der Immunschwächekrankheit Aids 1991 starb. Die damaligen Bandmitglieder von Queen traten seit dem Tod von Mercury und den anschließenden eigentlich ersten Aids Benefiz Konzert nur noch selten gemeinsam und dann auch nur besonderen Veranstaltungen auf.

In Afrika und vor allem dem südlichen Afrika ist die Immunschwächekrankheit Aids das größte derzeitige Problem und es sterben in deren Folge jährlich mehr Menschen, als in allen Kriegen weltweit. Alleine in Südafrika sind derzeit ca. 5,3 Millionen Menschen mit dem Aids-Virus infiziert, das sind ungefähr 11 Prozent der Einwohner, und nicht nur die Menschen sondern auch die Wirtschaft leidet darunter. Täglich sterben hier etwa 600 Menschen in Folge der Immunschwächekrankheit.

Für Südafrika gibt es seit Mitte letzter Woche eine Hoffnung, da das Parlament endlich, nach jahrelanger Irrfahrt, eine landesweite Kampagne zur Bekämpfung der Immunschwächekrankheit Aids auf dem Weg gebrach hat. Innerhalb von einem Jahr sollen hier in allen Provinzen genügend kostenlose Medikamente zur Verfügung stehen und in spätestens fünf Jahren soll auch jede, auch die entfernstete Gemeinde, darüber ausreichen verfügen können.

In Europa ist das Interesse an dieser Krankheit und das Problem; gegen über Anfang bis Mitte der 90’er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, deutlich gesunken und nicht ein deutscher Fernsehsender, war bereit das kostenlos zur Verfügung gestellte Konzert live zu übertragen.

Lieber veranstaltet man eigen eigene so genannte „Aids Gala“, in denen man dann seine karitative Seite besonders um die Weihnachtszeit gern hervorzeigt! Bei allen Ausstrahlungen dieser „Benefiz Programme“ werden meist unzählige Gelder, in die Bezahlung der Künstler, in die Veranstaltung selbst, in Hotlines und unzählige Verwaltungsgebühren gesteckt.
Nur ein Bruchteil der gespendeten Gelder kommt dann direkt beim wirkendlich Betroffenen ein. Weltweit wurde das Konzert in über 90 Ländern, von etwa 155 Fernseh- und über 300 Radiosendern sowie im Internet live übertragen. Weltweit haben nach Schätzungen etwa 2 Milliarden Menschen das Konzert verfolgt. Für uns selbst ist es eine Schande, dass es so viel Uninteresse in Europa gibt!

Im Zweiten Deutschen Fernsehen, dem ZDF; zog man schließlich Kompromisse und man strahlte das Konzert in verkürzter Form ab etwa 0:55 Uhr („wer hier nicht schläft ist in der Disco“) aus. Einen Trost gibt es allerdings noch, den MTV möchte am 01.12. auch zur späten Zeit und in gekürzter Zeit, um 23:00 Uhr das Konzert ausstrahlen  und auf ORF1 wird dies am 02.12.200 gegen 2:00 Uhr (! morgens und nicht am Nachmittag)  wiedergeben.

Bisher gibt es Weltweit noch kein Medikament, welches die Aids-Viren bekämpfen kann und nur wenige Betroffene auf dieser Welt können sich lindernde Mittel leisten! Afrika ist nicht weit von Europa entfernt und die Übertragung der Immunschwächekrankheit ist schon seit zig Jahren ist bekannt, dass die Krankheit nicht mehr allein auf nur auf homosexuelle Beziehungen zu begrenzt ist.

Wenn in Europa nicht bald ein wieder ein Umdenken kommt, wird die Krankheit auch hier bald ein größeres Problem werden!

Die Signale sind wahrscheinlich in Europa noch nicht angekommen, aber wenn dies soweiter geht brauchen wir keine Kriege und andere Krankheiten um uns selbst auszurotten. Kann man man noch irgendwo anders, dass derzeit größte Problem des Planeten Erde, anders irgendwie darstellen?

 

 
 

 

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