Die Sesamstrasse wird ab Oktober Aidsaufklärung betreiben
Datum: 27.07.2002 Autor: Thoralf Teubner Beitrag Nr.: 173
Die Kindersendung "Sesamstrasse" wird schon seit vielen
Jahren auch in Südafrika ausgestrahlt und ist, wie überall auf der Welt,
bei den Kindern sehr beliebt. Bisher wurde die Sendung vom englischen
Fernsehsender BBC produziert und einfach übernommen, aber jetzt soll das
Programm speziell für die Kinder in Südafrika zugeschnitten und
moderiert werden. Ab 30. September soll mit einer HIV-positiven Puppe,
deren Name noch nicht feststeht, das Thema Aids thematisiert.
Mit Hilfe dieser Puppe sollen die Kinder eine kindgerechte
Aidsaufklärung erhalten. Dabei sollen die kleinen Zuschauer, dem Alter
entsprechen aufbereitet, Antworten rund ums Thema Aids und den Umgang
damit erhalten. Fragen wie: "Was mache ich, wenn ich mich in den
Finger schneide?" "Was mache ich, wenn sich mein Freund in den
Finger schneidet?" sollen den Kleinen pädagogisch richtig
beantwortet werden.
Vor allem in Südafrika ist dies wichtig, da viele Eltern und auch die
Lehrer in den Schulen nichts oder nur weniges und manchmal auch falsches
über die Immunschwächekrankheit wissen. Unwissenheit ist im südlichen
Afrika noch ein größeres Problem, als die Immunschwächekrankheit selbst
und die Zukunft in diesen Ländern (wie überall) hängt von den Kindern
ab.
Bis Ende letzten Jahre haben etwa 11 Millionen Kinder in Afrika einen
oder beide Elternteile alleine durch Aids verloren und allein in
Südafrika gibt mehr als 650.000 Aidsweisen. Etwa dreiviertel aller
weltweit HIV-positiven Menschen leben im Südlichen und mittleren Afrika,
daher ist die Aufklärung für alle Altersgruppen unbedingt notwendig.
Die deutsche Ausgabe der Sesamstrasse, die beim NDR produziert wird,
wird diese Figur aber nicht in ihr Programm aufnehmen.
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