Vereinte Nationen kritisiert Südafrikas AIDS-Politik
Datum: 19.08.2006 Autor: Kapstadt-News
Beitrag Nr.: 381 Auf Abschlussveranstaltung der AIDS-Konferenz in Toronto hat der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für HIV und AIDS in Afrika, Stephen Lewis, die Aids-Politik der Regiering Südafrikas heftig kritisiert. Lewis hatte auf der Abschlussveranstaltung der AIDS-Konferenz im kanadischen Toronto die südafrikanische Regierung scharf verurteilt und unter anderem ausgesagt: „Pretoria verhindere, dass Betroffene angemessen behandelt werden und propagiere stattdessen Knoblauch, Rote Rüben, Zitronensaft und Olivenöl als Hausmittel gegen das tödliche Virus.“ Die Regierung Südafrikas reagiert auf die Aussagen des ranghohen UNO-Sonderbeauftragten mit Empörung, wies jegliche Anschuldigungen von Stephen Lewis aufs äußerste zurück, verwies auf die Armut in Afrika und gleichzeitig
auf die Verdreifachung der Staatsausgaben für die AIDS-Bekämpfung, in den vergangenen 10 Jahren. Einige Ausführungen - von Stephen Lewis - über die Regierungs-Politik Südafrikas waren tatsächlich etwas überzogen, vielleicht waren einige Argumente etwas zu hitzig an den Harren herbeigezogen und dennoch ist eine Kritik an der Politik des reichsten afrikanischen Landes berechtigt. Trotz der zur Verfügung gestellten 3,5 Milliarden Rand (etwa 380 Millionen Euro) geht der Strategieplan der Regierung Südafrikas - dem reichsten Land Afrikas - nicht auf! Die Gelder versiegen in unzähligen unkoordinierten Kampagnen, die Betroffenen erhalten - vor allem in den ländlichen Gebieten - nicht genügend Medikamente oder sogar eine auch nur eine Grundversorgung und die Aufklärungsversuche sind kaum fruchtbar. Aktuelle Anzeigen, Plakate
und Werbetafeln über AIDS-Aufklärungs-Veranstaltungen findet man in Südafrika in fast jeder täglich erscheinenden Tageszeitung, bei jeder Durchfahrt durch die Orte, Dörfer oder auch in den Stadtteilen der Großstädte. Zu diesen Veranstaltungen kommen in der Regel - aus Unterhaltungsgründen - viele Besucher und alle nehmen von diesen eher unterhaltenswerten Meetings gern die kostenlosen Kondome sowie Prospekte mit nach Hause, aber kaum einer benutzt es.
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