Mapungubwe, die frühe Hochkultur Südafrikas!
Datum: 28.11.2004 Autor: Kapstadt-News Beitrag Nr.: 293
Im äußersten Nordosten Südafrikas, unweit des Limpopo, liegen die Ruinen der
sagenhaften Stadt Mapungubwe. Obwohl die Ruinen bereits in den 30’er Jahren
entdeckt und seit dem von der Universität Pretoria erkundet wurden, wurde diese
Entdeckung auch Jahrzehnte danach nicht in die Schulbücher Südafrikas
aufgenommen.
Während der Apartheid passte die in Mapungubwe lebende frühe Hochkultur nicht in
die verbreitete offizielle Geschichtsschreibung Südafrikas, worin die
südafrikanische Geschichte erst 1652 mit der Landung von Jan van Riebeecks in
der Table Bay begann.
600 Jahre davor gründete ein afrikanisches Volk, auf den Hügeln oberhalb des
Limpopo, mehrere städtische Zentrum, mit größeren steinernen Häusern. Die
frühesten Funde wurden auf das Jahr 800 bzw. 950 datiert und um etwa 1250
verließen die Bewohner, aus bisher noch nicht geklärten Gründen, das Gebiet.
Es lassen sich hier bereits die wesentlichen Merkmale wirtschaftlichen Reichtums
und politischer Macht finden, denen später auch Great Zimbabwe seinen Aufstieg
verdanken sollte. Die Archäologischen Funde deuten darauf, dass die Bewohner
große Rinderherden, Gold- und Elfenbeinschmuck und aus Übersee importierte
Luxusgüter - welche auf rege Handelsbeziehungen schließen lassen - besaßen.
Das Vorkommen von Gold- und Elfenbeinschmuck deutet auf eine Klassenbasierende
Gemeinschaft hin, wo nämlich Reichtum den Ausschlag gab.
Bemerkenswert sind aber auch die Porzellan- und Glasfunde, die auf den
überseeischen Handel mit den Arabern und eventuell auch den Chinesen hindeuten.
Vermutlich lieferten Sie Elfenbein von Elefanten und Nashörner, Eisen, Kupfer
und Gold und bekamen von den arabischen Händlern an der Küste Porzellan, Glas
und andere Waren.
In der Blütezeit der Stadt haben hier zwischen 10 und 20 Tausend Menschen
gelebt, dahingegen waren die europäischen Städte zu dieser Zeit vergleichsweise
nur Dörfer.
Zu Beginn des 13. Jahrhundert erstarkte die Konkurrenz - im weiter nördlich
gelegenen - Great Zimbabwe, der Handel mit den fremden Kaufleuten ging zurück
und führte vermutlich zum Niedergang Mapungubwes.
Es wird wohl noch einige Zeit dauern bis die Hintergründe aufgeklärt werden und
manches kann wahrscheinlich nie entschlüsselt werden. Aber eins ist Sicher, hier
lebte weit vor der Ankunft der Europäer ein hoch entwickeltes Volk.
Seit 1984 liegt Mapungubwe im Vhembe Nature Reserve. 2001 wurde die
Kulturlandschaft zum Nationalen Kulturerbe und 2003 von der UNESCO zum
Weltnaturerbe erklärt. Mitte 2004 erfolgte die Umbenennung des Vhembe
Naturreservat in Mapungubwe National Park.
Link zum Thema:
Mapungubwe National Park
Mapungubwe von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt
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