Mapungubwe von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt
Datum: 31.07.2003 Autor: Thoralf Teubner
Beitrag Nr.: 234 Zwischen etwa 950 und 1300 Jahren galt Mapungubwe als Zentrum des größten Königreiches im südlichen Afrika und Anfang Juli 2003 erklärte die Unesco die die Kulturlandschaft Mapungubwe zum Weltkulturerbe. Im Dreiländereck Südafrika, Botswana und Zimbabwe, an der Mündung des Shashe in den Limpopo, fand man 1932 in einem unzugänglichen Sandsteinhügel eine reiche Bestattungstelle, mit Gold- und Kupferschmuck sowie Glasperlen. Nach und nach wurden eine fast unberührter Palast und mehrere verkohlte Hütten gefunden. Mapungubwe („Ort des Schakals“) wurde zu einer bedeutenden archäologischen Fundstätte in Südafrika. Während der Apartheidzeit wurde die Bedeutung dieser Fundstätte heruntergespielt, da man bestehende Zivilisationen in der vorkolonialen Zeit gern
verdrängte und verschwieg. Die einst mächtige Hauptstadt, im äußersten Norden der heutigen Provinz Limpopo, wurde von einem hochkultivierten Volk bewohnt. Gold, Elfenbein und Erze tauschten sie mit den arabischen Kaufleuten gegen Glasperlen aus Indien, Porzellan aus China und Stoffe. Die älteste n Hinweise auf dem Tauschhandel zwischen den Händlern an der Küste des heutigen Mozambique und dem Hochland stammen von einem arabischen Chronologen aus dem 10. Jahrhundert. Es muss auch eine hervorragend entwickelte Landwirtschaft gegeben haben, da in der Hauptstadt, in ihre Blütezeit um 1200, bis zu 5.000 Einwohner gewohnt haben. Die Einwohner waren wohlhabend und hielten domestiziertes Vieh, wie Rinder, Schafe, Ziegen und Hunde. In einer verkohlten Hütte wurden Samenreste von kultivierter Hirse und Baumwolle gefunden,
die wahrscheinlich in dem damaligen Schwemmland der Flüsse erfolgreich angebaut wurden. Im 13. Jahrhundert muss sich dann das Klima in diesem Gebiet geändert haben und das eins fruchtbare Land verwandelte sich in die heutige karge Savannenlandschaft. Die Menschen wanderten in Richtung Norden, ins Hochland von Zimbabwe, und errichteten hier vermutlich die neue Hauptstadt Great Zimbabwe. Wenn sie dies nicht getan haben, dann gelten sie zumindest als Vorfahren der späteren Shona. Die Shona bildeten zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert das mächtigste Herrscherhaus im Hochland von Zimbabwe und unterhielten ebenfalls regen Handel mit den Arabern. Die Geschichte des südlichen Afrikas ist in der jahrhunderte andauernden Kolonialherrschaft und der späteren Apartheid-Regierung immer wieder gefälscht und verdrängt wurden, so dass es
noch einige Zeit braucht bis man die Geschichte und Zusammenhänge der einzelnen Völker rekonstruieren kann. Mapungubwe finden Sie im heutigen Vhembe Nature Reserve etwa 65 Kilometer westlich von Messina in der Provinz Limpopo (ehem. Northern Province). Besuchen Sie die Region, es wird sich Lohnen!
Link zum Thema: Der Mapungubwe Nationalpark in der Provinz Limpopo |