Südafrikas Kampf gegen die Raucher
Datum: 13.07.01 Autor: Thoralf Teubner Beitrag Nr.: 74
Seit Anfang des Jahres gilt in Südafrika ein verschärftes Gesetz gegen das Rauchen (wir berichteten bereits in
früheren Beiträgen). Die sechsmonatige Gnadenfrist lief nun Ende Juni aus und seit dem darf in öffentlichen Einrichtungen, wie Flughäfen, Hotels, Bars, Restaurant etc., nur noch in besonders gekennzeichneten Bereichen geraucht werden.
Selbst im Freien müssen sich die Raucher deutlich einschränken.
Wie kürzlich ein Mitarbeiter der südafrikanischen Anti-Raucher-Bewegung NCAS berichtet, darf den Raucher nur noch 25 Prozent des öffentlichen Raumes zur Verfügung gestellt werden, da nur etwa 25 Prozent der südafrikanischen Bevölkerung rauchen.
Die Tabakindustrie, die Gastronomie und ein Teil der Medien liefen Anfang des Jahres Sturm gegen das Gesetz, das Rauchen auf Plätzen und in öffentlichen Gebäuden stark einschränkt und Tabakwerbung verbietet.
„Südafrika, ein Land mit einer hohen Gewaltkriminalität, widmet sich nun mehr und mehr der Verfolgung der Raucher-Lobby.
Man sollte sich vielleicht doch erst mal an die Bekämpfung der echten Probleme wagen!“
Viele kleiner Bars und Kneipen haben jetzt Angst um ihre Kundschaft, da sie die Investitionen nicht aufbringen können. Immerhin soll die Racherecke durch eine Türe vom
so genannten „öffentlichen Raum“ abgetrennt werden und gesondert und verstärkt Entlüftet werden.
Anders als in anderen Staaten, sind die Befürworter für das öffentliche Rachverbot sehr stark! In allen Rassen und soziale Schichten ist das Rauchverbot sehr populär und daher zur Zeit kein Wahlargument.
Aber es deutet sich an, dass sich neue Wählervereinigungen, finanziert durch die Tabak-Industrie, bilden werden.
Aber bis diese sich gebildet haben, sollten Touristen, vor allem die sich noch vor der Gepäckabholung am Flughafen erst eine Glimmstängel anzünden wollen, vorsichtig sein.
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