Südafrika und der Sport
Datum: 22.04.2007 Autor: Kapstadt-News Beitrag Nr.: 416
In Südafrika hat der Sport eine ganz andere Bedeutung, als ins Europa und die Südafrikaner als „Sportverrückt“ zu beschreiben ist keine Übertreibung! Sport ist in Südafrika bei weiten nicht so kommerziell, bietet eine kostengünstige Unterhaltung und lenkt von den täglichen Problemen ab.
Auf den Titelseiten der Tageszeitungen sowie im Fernsehen dominieren die Sportnachrichten und dies kann manchmal richtig nerven! Bei den Zeitungen braucht man ja nur die wichtigsten Nachrichten lesen, aber spätestens beim Fernsehen ist man von der Sportverrückt der Südafrikaner überzeugt.
Neben den langatmigen Golfübertragungen, wird jedes Fußball-, Cricket- oder Rugbyspiel gleich mehrfach auf allen Sendern übertragen. Dazwischen läuft gelegentlich eine andere Nachricht oder auch eine südafrikanische Fernseh-Soap.
Der Sport ist hier allerdings immer noch eine Rassenfrage und so gibt es nach mehr als 10 Jahren Demokratie immer noch typisch schwarze sowie auch weiße Sportarten.
Beim Cricket, Rugby oder Wasserball werden sie kaum schwarze und beim Fußball hingegen nur relativ wenige weiße Zuschauer erleben.
2010 trägt Südafrika die Fußballweltmeisterschaft aus, der nationale Fußballverband hat den brasilianischen Startrainer Carlos Alberto Pereira dafür engagiert, dieser soll nun die die südafrikanische Mannschaft auf Weltmeisterniveau bringen und auch die anderen Rassen für den Fußball begeistern.
Pereira steht vor einer schweren Aufgabe!
Trotz gut besuchter Stadien in der Nationalen Liga, spielt die südafrikanische Nationalmannschaft (Bafana Bafana) derzeit auf einem europäischen Kreisliga-Niveau und hat derzeit kaum Potential. Mit viel Glückt hat die Nationalmannschaft beim letzten Spiel gegen Bolivien nur mit 0:1 verloren und die Zuschauer haben ihre Bafana Bafana aber in keinem Augenblick im Stich gelassen.
Das Spiel war auch am nächsten Tag im Supermarkt oder auch in den Nachrichten ein Thema! Die Kassierer verteidigten jeden Fehler und die Nachrichtensprecher bezeichneten dies sogar als bestes Spiel der vergangenen Jahre.
Viel Eigenlob tut allerdings selten gut.
Die meisten Zuschauer in den südafrikanischen Stadien oder auch vor dem Fernseher sehen derzeit nicht nur im wahrsten Sinne „Schwarz“!
Die 22-köpfige Mannschaft besteht derzeit aus 15 Schwarz-Afrikanern, 7 Farbigen und nur zwei Weißen Spielern. Auf den Zuschauer-Tribünen war das Verhältnis der Weißen oder Couleured Besucher noch viel schlechter als auf dem Platz.
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