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PW Botha ist im Alter von fast 91 Jahren gestorben!

Datum: 01.11.2006 Autor: Kapstadt-News Beitrag Nr.: 390

Der ehemalige Präsident Südafrikas, Pieter Willem Botha, ist in der Nacht zum Mittwoch in seinem Haus bei Wilderness im östlichen Western Cape gestorben. PW Botha regierte zwischen 1978 und 1989 Südafrika und galt als ein Synonym für die Apartheidpolitik des Staates an der südspitze Afrikas.

Als Präsident Südafrikas war er durch seine stürmischen Reden bekannt. Er versuchte stets mit Händen und Füßen seine Zuhörer mit seinen Argumenten zu überzeugen und erhielt dadurch in Südafrika auch den Namen „Groot Krokodil“.

Botha wurde am 12.01.1916 auf einem Bauernhof nahe Paul Roux im in nördlichen Oranje Free Staate geboren, besuchte eine weiterführende Schule in Bethlehem und studiert ab 1934 in Bloemfontein Jura. Während seines Studiums trat er der Cape National Party bei, wurde 1936 bereits ein Parteifunktionär und stand seit dem auf deren Gehaltsliste.

Seine nationalliberalen Reden sind noch aus dieser Zeit erhalten.

1948 wurde er als Abgeordneter der NP in George gewählt, im Oktober 1958 wurde er unter HF Verwoered stellvertretender Innenminister und 1966 Minister für Verteidigung, im gleichen Jahr wurde er in der Kapprovinz auch zum Vorsitzenden der NP gewählt.

Als Verteidigungsminister war er für innere- und äußere Angelegenheiten zuständig. Er war Mitglied des Nationalen Sicherheitsrates, besuchte regelmäßig Nord-Südwestafrika (heute Namibia) und agierte autark in Angola sowie Mosambik nach dem Abzug der portugiesischen Kolonialmacht.

Die neuen Regierungen der jetzt unabhängigen Staaten waren Botha nicht angenehm! In beiden Saaten hat er den Bürgerkrieg angefacht, dort teilweise eine erfundene Opposition aufgebaut und auch militärisch unterstützt. Vieles davon erfuhren die Südafrikaner später erst aus dem Ausland.

1978 kam es zum s.g Muldergate Skandal, in dem es um Unterschlagung erheblicher Gelder aus der Staatskasse ging, Premierminister BJ Vorster musste daraufhin zurücktreten und PW Botha erbte schließlich sein Amt.

Botha blieb sechs Jahre Premierminister und wurde nach einer Verfassungsänderung 1984 zum Staatspräsidenten erhoben.

Während seiner Amtszeit zwischen 1978 und 1989 kam es unter den internationalen Druck immer wieder zu seichten Reformen. Farbige erhielten ein beschränktes Wahlrecht, einheitliche Identitätsdokumente wurden eingeführt, die Gesetze der gemischten Rassenehen wurden gelockert und es gab gewisse soziale wirtschaftliche sowie soziale Reformen.

Aber all seine Versuche waren kaum humaner.

Nach einem leichten Schlaganfall am Anfang 1989, bei dem er nur wenige Tage im Krankenhaus war, konnte er nicht an der Parlamentseröffnung teilnehmen und daraufhin witterten einige höhere Politiker der National Party ihre Chance. Sie betrachteten dies als Schwäche und forderten Botha zum Rücktritt auf!

Innerhalb von wenigen Monaten wuchs der Druck und im August 1989 trat er von seinem Amt zurück!

Sein Amt übernahm damals Frederik Willem de Klerk, der unmittelbar nach der Amtsübernahme umfangreiche Reformen ankündigte.

Knapp ein halbes Jahr de Klerk’s Amtsübernahme wurde Nelson Mandela freigelassen, er beschnitt die Rechte der Polizei, hob 46 Apartheidgesetze sowie den Verbot verschiedenster Parteien auf.

Die von der Regierung Nelson Mandela eingesetzte Wahrheitskommission befand 1998, dass sich Botha schwerer Menschenrechtsverletzungen schuldig gemacht hat.

Botha lehnte aber jede Verantwortung ab und wies jegliche ihm vorgeworfenen Grausamkeiten während seiner Amtszeit zurück. Zugleich bestritt er, von der Tötung von mehr als 2.000 Menschen durch seine Sicherheitskräfte gewusst zu haben.

Wegen seiner sich verschlechternden Gesundheit blieb Botha aber von einer Strafverfolgung verschont.

Pieter Willem Botha starb am 31.10.2006 in seinem Haus nahe Wilderness an der Garden Route (Provinz Western Cape), wo er die letzten Jahre verbrachte.

 
 

 

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Th. Teubner

letzte Aktualisierung:
Donnerstag, 07 Februar 2008
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