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Massive Stromausfälle in Kapstadt und Johannesburg

Mehr als einhunderttausend Haushalte waren am Sonntagmorgen in Kapstadt und Umgebung sowie in Johannesburg wieder ohne Strom.

Trotz Elektroherd und anderer elektrischer Haushaltsgeräte, gehört mittlerweile in jede Küche einen primitiver Camping-Gaskocher. Manche Nachbarn benutzen sogar - aus Angst - gar keine Elektrogeräte mehr, damit Sie keinen Stromausfall im Viertel oder sogar eine Überlastung der Kraftwerke verursachen. Mit einem Campingkocher kann man jedenfalls auch einen brauchbaren Kaffee oder Tee „herstellen“ und der Toast schmeckt bereits am Morgen nach „Abenteuer“.

Aber auch Ampeln fallen plötzlich aus, die Reise- sowie Vorortzüge stehen auf der freien Strecke, Firmen müssen Ihre Arbeiter nach Hause schicken und alles was Strom benötigt ist außer Betrieb.

Ein Unternehmenssprecher von Eskom - des staatlichen Energiekonzerns - begründete die Stromausfälle am Sonntag mit dem maroden Überlandleitungen, dem Diebstahl von Kabeln und ging auf die Probleme der allgemeinen Stromversorgung gar nicht ein.

Nur einen Tag davor war der Koeberg-Reaktor, der sich etwa 40 Kilometer nördlich von Kapstadt befindet, wieder einmal Auslöser für einen Stromausfall in einigen Vierteln der Stadt und auch Vororten. Das Kraftwerk in Koeberg musste in den letzten Monaten - wegen technischer Probleme - durchschnittlich wenigstens ein bis sogar zwei Mal pro Woche vom Netz genommen werden, obwohl es der mit Abstand größte Energieerzeuger Südafrikas ist.

Einer der Reaktoren in Koeberg muss wegen unzähliger Ausfälle in den letzten Monaten zerlegt werden und der andere steht vor einer Überholung. Eskom hat daher für die kommenden Monate weitere Stromausfälle nicht ausgeschlossen.

In den vergangen Jahren wurden deutlich mehr als eine Millionen Haushalte, vor allem in den Vororten der Großstädte und auch ländlichen Regionen an das Stromnetz neu angeschlossen, aber gleichzeitig wurden keine nennenswerten Energie-Kraftwerke geplant, neu errichtet oder auch nur auf den neuesten Stand saniert.

Eine staatliche Kommission beurteilte vor kurzem die meisten Kraftwerke als stark Sanierungsbedürftig, kritisierte gleichzeitig die völlig unzureichende Wartung der vergangenen Jahre und nannte letzteres als Hauptursache für die Probleme.