Großbrand macht über 1.000 Menschen in Khayelitsha obdachlos!
Datum: 09.12.2005 Autor: Kapstadt-News Beitrag Nr.: 345
In irgendeiner einer kleinen Hütte am Stadtrand von einer beibiegen Stadt in
Südafrika brennt es und dieses zunächst kleine Feuer verwandelt innerhalb von
kurzer Zeit einen ganzen Straßenzug oder sogar Stadtteil in Rauch und Asche.
In Südafrika stehen Flächenbrände in den Townships mittlerweile an der
Tagesordnung und in der vergangenen Woche wurde in Khayelitsha wieder ein ganzer
Straßenzug in den Flammen vernichtet.
Innerhalb kürzester Zeit schlug der Brand auf die Nachbarhäuser über, vernichtet
fast 300 Hütten und machte etwa 1.100 Menschen obdachlos. Die verzweifelten
Bewohner versuchten - bis zum Eintreffen der Feuerwehr - das Feuer mit
Wassereimern sowie Gartenschläuchen zu löschen. Andere halfen bei der Bergung
der „Wertsachen“ und schleppten diese auf die Strasse.
Als negative Nebenerscheinung, nutzten skrupellose Mitbewohner die Gelegenheit
und plünderten einen nahen Supermarkt sowie auch die auf die Strasse geretteten
Wertgegenstände der betroffenen Bewohner.
Obwohl die Feuerwehr von Kapstadt schon seit Tagen auf der Kaphalbinsel wegen
diverser Buschbrände im Einsatz ist, schickte die Einsatzleitung sofort acht
Löschfahrzeuge, vier Wasserwagen, zwei Krankenwagen sowie zwei Hubschrauber und
vier sich im Einsatz befindende Wasserbomber in den betroffen Straßenzug.
Durch den beherzten Einsatz der Feuerwehr war der Brand schnell unter Kontrolle
und konnte nicht auf weitere Häuser übergreifen.
Die Polizei sah sich leider gezwungen die Umgebung großflächig absperren, da
Tausende herbeigelaufen Schaulustigen und auch die Plünderer die Löscharbeiten
behinderten. Die skrupellosen Plünderer versuchten die Menge aufzuheizen, so
dass die Polizei schließlich mit Gummigeschoßen gegen die Menge vorgehen musste.
Zum Glück wurde weder unter den betroffenen Bewohner und auch keiner der
Schaulustigen verletzt.
Die leicht entflammbaren Hütten in den Townships sind ein echtes Problem und
haben alleine in seit Anfang November zu über vierzig Großbränden alleine in
Khayelitsha geführt. Die Ursachen der Entstehung dieser Brände sind allerdings
noch nicht geklärt, allerdings geht die Polizei - wegen der Häufigkeit -
mittlerweile von einer Brandlegung durch scheinbar organisierte Plünderer aus.
Die Situation scheint zu Eskalieren und es gibt gegen eine solche neue
Kriminalität kaum eine wirkungsvolle Präventivmassnahme. Traurig ist, dass sich
gewissenlose Plünderer an den Armen der Armen vergreifen.
Die betroffenen Bewohner werden zwar mit Bauholz, Plastikplanen und Wellblech
von der Stadtverwaltung, für den Bau neuer Häuser, versorgt, aber dadurch
entstehen die gleichen leicht entflammbaren Hütten und dies ersetzt keines falls
das ärmliche Hab und Gut. |