Die Vertreibung der San in Botswana ist vollzogen
Datum: 08.10.2005 Autor: Kapstadt-News Beitrag Nr.: 337
Die Polizei kam am gestrigen Freitag mit dem ersten Sonnenstrahl ins Central
Kalahari District und vertrieb die Einwohner mehrerer Dörfern der San von ihrem
Stammesland.
Augenzeugen unter den Vertriebenen berichten, dass die Polizei äußerst
gewalttätig vorging, den Einwohnern die Erschießung angedrohte wurde und ihre
Hütten anzündeten.
Der Bereich des Central Kalahari Game Reserve ist seit mehreren Wochen
hermetisch von der Polizei abgeriegelt und Touristen sowie vor allem
Journalisten werden an der Einreise ins gehindert.
Am 24. September wollte eine Gruppe von „First People of the Kalahari“ - eine
Organisation der KhoiKhoi - ins Reservat einreisen und unmittelbar verhaftet.
Nur gegen eine Kaution wurde ein Teil dieser Gruppe am 27. September wieder
entlassen.
Zwei Tage später wurde dem Gründer von „First People of the Kalahari“ Roy Sesana
der diesjährige Right Livelihood Award (Alernativer Nobelpreis) zugesprochen.
Roy Sesana war auch unter den verhafteten am 24. September und berichtet von
Misshandlungen im Gefängnis.
Im Krankenhaus von Ghanzi wurden in der vergangenen Woche drei Bewohner aus dem
Kalahari Distrikt mit Schussverletzungen eingewiesen, darunter war auch ein
siebenjähriger Bub mit einem Bauchschuss.
Die Situation scheint zu eskalieren und die Regierung Botswanas gibt zu diesem
Thema kein Statement ab! Die Buschmänner vernichten offiziell die Natur und
bedrohen durch ihre Bejagung den Wildbestand in der Kalahari.
Im Gegenteil, denn mit Recht kann man diese Menschen die ersten Ökologen dieses
Erdballs nennen. Sie entnehmen der Natur nie mehr, als sie zum eigenen
Lebensunterhalt brauchen und dies seit Menschengedenken.
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