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Johannesburg, eine Stadt im Wandel

Datum: 29.09.2005 Autor: Kapstadt-News Beitrag Nr.: 335

Seit einigen Jahren gilt die Metropole am Witwatersrand als gefährlichste und gewalttätigste Stadt der Welt oder auch nur Südafrikas. Viele Reiseführer raten von einem Besuch der gleichzeitigen Welthauptstadt des Goldes ab, unzählige negative Schlagzeilen der nationalen sowie internationalen Presse und auch „aktuelle Berichte“ in TV-Reportagen unterstützen dieses Gefühl.

In den vergangenen Jahren gab es aber in der Innenstadt von Johannesburg, der relativ jungen Großstadt, eine selten oder besser noch kaum erwähnte positive Entwicklung!

Ende der 80’er Jahre des 20. Jahrhundert, noch vor Ende der Apartheid, begann ein scheinbar unaufhaltbarer Verfall der Innstadt. Zunächst zogen die wohlhabenden Bewohner aus den Apartmenthäusern der Innstadt in die nördlichen Vororte, dann entstanden dort auch neue Einkaufscenter und viele Geschäfte der Innenstadt sowie Banken richteten dort Filialen ein.

Die Glitzerwelt am Stadtrand zog schließlich auch der in der Innenstadt lebenden - Mittelstand an und die Innenstadt war Jahre später nur noch eine Büro- und Bankenmetropole. Schließlich schlossen die meisten Geschäfte in der Innenstadt, immer weniger Firmen hatten noch ein Büro im Stadtzentrum und die Innenstadt verkam.

Aber in den letzten Jahren gab es Dank einem starken Bürgermeister eine positive Entwicklung.

Die Polizeipräsenz wurde in der Innenstadt stark erhöht, private Wachdienste patrouillieren vor den Geschäften und eine flächendeckende Kameraüberwachung sorgt 11 Jahre nach den ersten freien Walen für eine spürbare Abnahme der Gewaltkriminalität in der Innenstadt.

Nur wenige Weiße sind wieder aus den Vororten in die Innstadt gezogen, aber dafür wohnt heute in den Apartmenthäusern des Central Business District die aufstrebende schwarze Mittelschicht.

Viele frühere Ladenketten sind bereits wieder in die Innenstadt zurückgekehrt und stehen aber heute in der Konkurrenz mit südafrikanischen Schneidern, ostafrikanischen Tuchhändler, mosambikanischen Fischverkäufern, indischen Gewürzhändlern und afrikanischen Kunsthandwerksläden.

Die Innenstadt von Johannesburg ist 15 Jahre nach dem Ende der Apartheid, voll im afrikanischen Wandel. In Johannesburg lebt mittlerweile nicht nur eine Rasse, die die anderen Rassen am Abend aus der Stadt verwies, Geld steht nicht mehr nur für eine Farbe und die Hektik der Wirtschaftsmetropole hat nahezu alle Farben erfasst.

Viele neue Cafes, Restaurants sowie Pubs sind neu entstanden und diese bieten am Abend oft Livemusik.

Wem wundert es, dass mittlerweile die meisten Musikstilrichtungen in Johannesburg entstehen und dann die Musikszene des Landes sowie des weiteren südlichen Afrika beeinflussen.

Es entstanden auch, nicht nur in der Innenstadt, viele neue Theater und mittlerweile ein regelrechter Bum des Theater-Tourismus entstanden. Selbst in die Townships von Johannesburg kommen abendlich unzählige Reisebusse, die hier ihre vornehmliche weiße Kundschaft zum Theaterbesuch bringen und danach wieder abholen.

Johannesburg ist eine relativ junge Metropole, die durch die früheren hohen Goldvorkommen schnell wuchs und ist nicht unbedingt eine Schönheit. Allerdings besitzt die Stadt schon seit vielen Jahren einige der Besten Museen Südafrikas, eine interessante sowie abwechslungsreiche Umgebung und eine attraktive Kunst und Kulturszene.

Für Touristen, die sich nachts oder sogar am Tage noch nicht alleine auf die Strassen, in die Theater oder Restaurants der Innenstadt wagen, gibt es genügend organisierte Touren. Dies reichen von einfachen Stadtrundfahrten, über Stadtrundgänge, Townshipbesuche bis hin zu Thementouren, wie zum Beispiel Theaterbesuche, Gourmetabende, Exkursionen in die prähistorische Vergangenheit und Touren durch die verschiedensten Musikclubs.

Die freundlichen Damen im Informationsbüro von Johannesburg Tourism - am Flughafen oder in der Market / Ecke Kruit Street - beraten Sie gerne über die verschiedensten Touren.


Link zum Thema:
Johannesburg, das wirtschaftliche Zentrum von Südafrika

 
 

 

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Th. Teubner

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Donnerstag, 07 Februar 2008
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