Flutwarnung schockiert Einwohner von Durban
Datum: 17.02.2004 Autor: Kapstadt-News Beitrag Nr.: 259
Tausende Hausbesitzer bekamen in den letzten Tagen einen Brief von der
Stadtverwaltung Durban. In den Briefen wurde den schockierten Hausbesitzern
mitgeteilt, dass ihr Haus bei einem möglichen Jahrhunderthochwasser eventuell
weggespült wird.
In einer Pressekonferenz teilte der Direktor vom Abwasser und Küsten Management,
Randeer Kasserchun, mit, dass die Verwaltung die Menschen nicht in Panik
versetzen möchte. Entsprechend dem Water Act (vergleichbar mit dem
Wasserhaushaltsgesetz in Deutschland) No 36 aus dem Jahre 1998, seien die
Gemeinden verpflichtet, die die Flüsse zu Analysieren und gleichzeitig die
Anwohner über eine eventuelle Hochwassergefahr zu informieren.
Betroffen seien vor allem die Bewohner an den Flüssen Umlaas, Umhlatuzana,
Umbilo, Palmiet, Umgeni, Umkumbaan und Umhlangane.
Bisher wurden etwa 3.000 Briefe an die Haushalte verschickt, deren Häuser
wahrscheinlich komplett von den zu erwartenden Hochwassermassen verschlungen
werden. Etwa noch mal so viele Briefe werden an die etwas geringer Betroffenen
Haushalte verschickt, sagte Kasserchun.
Bemessungsgrundlage der Untersuchungen waren die Ausmaße der Flut von 1857, aber
zu diesem Zeitpunkt war Durban noch nicht so dicht bebaut wie heute.
Langsam wird das Land knapp und so werden in der heutigen Zeit immer mehr,
unmittelbar an den Flüssen liegende, Grundstücke bebaut.
Die meisten Verkäufer, Makler etc. und noch weniger die Käufer wissen von dieser
Gefahr!
Kasserchun verteidigte die Verwaltung, da die Baugenehmigungen in den letzten
Jahren auch auf eventuelle Hochwasser der Flüsse überprüft wurden. Die genauen
Ausmaße der Flut aus dem vorletzten Jahrhundert wurden aber erst jetzt bekannt.
Es ist schon seltsam wen die Ausmaße einer Flut erst gar nicht und dann mit
einmal in einem solchen Umfang bekannt werden. Für die Besitzer der betroffen
Häuser, wird es jetzt schwer eine neue Versicherung abzuschließen und auf einen
hohen Verkaufsgewinn brauchen sie auch nicht mehr zu hoffen.
Link zum Thema:
Durban, das Miami des Südens
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