Zwei weitere Hippos im Rondevlei Nature Reserve bei Kapstadt angesiedelt
Datum: 06.02.2004 Autor: Kapstadt-News Beitrag Nr.:
256
Im Rondevlei Nature Reserve in den Cape Flats wurden am vergangenen
Montag zwei weitere Flusspferdkühe angesiedelt und vergrößern die bisherige
kleine Flusspferdgruppe. „Eigentlich sollte es drei Neuzugänge geben, aber
ein dritte Hippokuh flüchtet bei der Gefangennahme am Olifants River im
Mpumalanga und eine weitere Versuche waren erfolglos“ so berichtete Mr.
Gibbs, Manager des Rondevlei.
Im Südosten von Kapstadt lag noch bis zum Anfang des 20. Jahrhundert ein
riesiges Sumpfgebiet, ein wahres Vogelparadies, welches aber im Zuge mehrer
Landgewinnungsprojekt nach trocken gelegt wurde.
Ornithologen und auch Vogelliebhaber bangten um den Erhalt der
Vogelvielfalt und so wurde 1952 am Rondevlei, in den Cape Flats, das
Rondevlei Bird Wild Sanctuary gegründet. Da der See ein stehendes Gewässer
ist, wucherte das Schilf in den Uferzonen und im Sommer kippte er wegen der
vielen Algen regelmäßig um. In Aufwendigen Aktionen entfernten
Vogelliebhaber immer wieder die Algen und schnitten im Winter das Schilf.
Ende der 70’er Jahre las der damalige Manager in einem historischen
Bericht, dass die ersten Siedler noch Hippos in den Sumpfgebieten der
Halbinsel beobachtet und schließlich ausgerottet haben.
Hippos sind hervorragende Pflanzenfresser und so kam es auf einen Versuch
an. 1981 wurden ein Bulle und zwei Kühe aus Natal eingeführt, der Erfolg war
bombastisch und ein neuer Besuchermagnet war geschaffen.
Die Tiere fühlen sich hier wohl, auch wenn es in manchen Winter mal etwas
kälter als in der Heimat wird! „Aber wenn es Kalt ist, dann bleibt man halt
im Wasser und steckt nur ab und zu die Nase raus“.
Die ältere der Kühe starb im hohen Alter 1999 und obwohl mehrere Kälber
geboren wurden, kamen bisher nur zwei durch. Da die Gruppe sehr klein ist
liegt die Vermutung darin, dass der Bulle seine Nachkommen getötet hat und
sich damit seine Kühe wieder schneller mit im paaren würden. Zusätzlich
besteht natürlich bei einer so kleinen Gruppe die Gefahr von Inzest.
Gibbs sagte: „mit den zwei Kühen möchte man nun, den Zuchtdruck von den
anderen Damen nehmen. … mit zwei Kühen wäre jetzt eine natürliche
Haremgruppe gegeben. ...Unklar ist noch, ob der eine Neuzugang bereits
Schwanger ist!“
Diese Umsiedlungsaktion wurde auch vom WWF mit 104.000 ZAR unterstützt
und der größere Rest wurde durch eine Spende einer südafrikanischen
Bergbaugesellschaft ermöglicht.
Neben den Hippos können Sie im Rondevlei Nature Reserve, auf einen
Rundweg viele der über 200 Vogelarten oder das eine oder andere Reptil
beobachten.
Öffnungszeiten:
täglich zwischen 7:30 - 17:30 Uhr und am Samstag und Sonntag zwischen
Dezember und Februar bis 19:00 Uhr.
Der Eintritt ist erschwinglich (obwohl bereits auch für ein Kind ab drei
Jahren gezahlt werden muss)
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