Zebrastreifen für Pinguine?
Datum: 31.07.2003 Autor: Thoralf Teubner
Beitrag Nr.: 235 „Die spinnen, die Römer!“ hat wahrscheinlich Obelix zu Asterix gesagt, als er in Rom den ersten Zebrastreifen entdeckte. Aber Obelix hatte es wahrscheinlich nicht nötig einen Zebrastreifen zu benützen und war auch davor nicht in Simons Town! Die Römer haben vor etwa 2.000 Jahren den Zebrastreifen für die Fußgänger zum sicheren überqueren von Strassen im hektischen Straßenverkehr entwickelt und in Siomon’s Town bei Kapstadt können nun auch die Brillenpinguine die andere Straßenseite sicher erreichen. Südlich von Simon’s Town, an der Hauptstraße zum Cape Nature Reserve (Kap der Guten Hoffnung) wurde Mitte Juni ein Zebrastreifen für Pinguine eingeweiht. Jahr für Jahr sterben „unschuldige“ Pinguine auf ihren Spaziergang auf und über die Strassen an der False Bay
und nun sollen die possierlichen Vögel endlich auch einmal Vorfahrt haben. Die meisten Touristen, aus Nah und Fern, nehmen allerdings schon automatisch den Fuß von dem Gaspedal, wenn sie die kleinen Frackträger am Straßenrand oder auf der Straße sehen! Aber manchmal kommt es auch gerade dadurch zu ungewollten Blechschäden an der False Bay. Der Brillenpinguin steht normalerweise unter Artenschutz, aber immer mehr Simons Town'er sehen den kleinen Vogel als Bedrohung an. Anfangs waren diese kleinen Frackträger für die Einheimischen eine Attraktion, aber Mittlerweile gehören die Pinguine zum Stadtbild und werden auch zur Plage der Anwohner. Sobald es Dunkel und Ruhig wird beginnt die kleine Invasion. Auf den Strassen, Parkplätzen, Hinterhöfen, Gärten und auch in mancher Wohnung sind diese „niedlichem kleinen Vögel“ jetzt zu
sehen und wo auch möglich legen sie sich zur Ruhe oder sogar ein Nest an. Dabei Graben Sie sich unter den Zäunen durch und auch der längste „Pinguinsichere“ Zaun ist irgendwo zu Ende. Doch mehr als vertreiben dürfen die Anwohner sie nicht, da die fast vom Ausstreben bedrohten „Afrikanischen Pinguine“ mittlerweile unter Artenschutz stehen. Eine Bürgerinitiative möchte die Pinguine, die Attraktion der Touristen, nun dauerhaft von Ihren Häusern fernhalten und es wurden schon einige erschossene Pinguine gefunden. Aber noch ist die Polizei Herr der Lage und dass hoffen wir auch in der Zukunft. Vor etwa 100 Jahren wurden in Südafrika noch etwa 2 Millionen Paare gezählt und heute schätz man nur noch etwa 70.000 Paare. Die stetig wachsende Pinguinkolonie am Kap ist daher ein Hoffnungsschimmer. Eine Initiative für den
Pinguin hat sich für den Zebrastreifen stark gemacht und sich schließlich durchgesetzt. Nun hoffen wir, das sich die Autofahrer daran halt und es bald eine Verkehrschulung für alle Pinguine gibt. Die Pinguine bei Boulders hatten im letzten Jahr einen Zuwachs um etwa 20 Prozent, ob dies aber auf Zuwanderer oder aber auf die teilweisen skurrile Schutzmaßnahmen zurück zu führen ist, ist nicht erforscht. Eins ist aber Sicher, die Pinguine am Kap brauchen unsere Hilfe. Welche dies ist egal!
Link zum Thema: Der Boulders Beach bei Simons Town Simon`s Town der Marinestützpunkt Südafrikas südlich on Kapstadt |