Ein Stachelrochen und die Einwohner von Struis Bay
Datum: 03.04.2003 Autor: Thoralf Teubner Beitrag Nr.: 213
Vor über 20 Jahren kam der Stachelrochen in die Bucht von Struis Bay und ist seit dem eine Touristenattraktion der kleinen Stadt, nahe dem Cape Agulhas, gewesen. Am vergangen Donnerstag wurde der große Stachelrochen von „Experten“ des Two Oceans Aquarium gefangen und soll nun in einem Raubtieraquarium des Two Oceans Aquarium in Kapstadt zur Schau gestellt werden.
Alle liebten den Fisch, denn er war zahm und aß sogar aus den Händen den Menschen. Die Einwohner und auch das Marine and Coastal Management (MCM) sind entsetzt und forderten sofort die Freilassung des geliebten Fisches.
Der Fisch erkannte die Motoren der Fischerboote und wartete so bei deren Ankunft immer rechtzeitig am Anlegesteg, wo er immer paar Delikatessen aus dem Meer bekam. Auch an den Stränden der Bucht war der Fisch gern gesehen, da er sich ganz geschickt unter die Badenden mischte. Im Picknick einiger Strandbesucher waren für den Stachelrochen immer einige kleinen Leckereien enthalten und mit dieser „kleinen Bestechung“ konnte man mit dem Fisch gemeinsam durchs Wasser gleiten.
Obwohl das Aquarium in Kapstadt grundsätzlich keine Genehmigung für den Fang eines Stachelrochens braucht, hätte das Aquarium vor dem Fang in Küstennähe das MCM konsolidieren müssen. Nach Aussagen des MCM sollten Fische aber keinesfalls in Küstennähe gefangen werden, da selbst die Fischer teilweise weit hinausfahren müssen und die küstennahen Fischbestände geschützt werden müssen.
Nun möchte sich daher die MCM beim Two Oceans Aquarium für die Rückgabe des Stachelrochens einsetzen. Das Aquarium verteidigte den Fang mit dem Netz unterdessen, da auf Hoher See ein Stachelrochen nur mit einem Angelhaken gefangen werden kann und dies viel traumatischer für so einen Fisch wäre. Weiterhin kündigt man an: „Wenn die Zucht bei uns im Aquarium erfolgreich wird, werde man die erwachsenen Fische wider ins Meer entlassen.“
Dies wird der in Stuis Bay geliebte Stachelrochen wahrscheinlich wegen seinem hohen Alter nicht mehr erleben und ob er überhaupt noch fortpflanzungsfähig ist,
ist auch zweifelhaft.
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