Südafrika und Botswana spenden 200 Elefanten für Angola
Datum: 01.11.2002 Autor: Thoralf Teubner Beitrag Nr.: 189
Nach dem fast 21 Jahre langen Bürgerkrieg in Angola sind die Tierreservate verwüstet und die meisten Wildtiere ausgerottet. Der bewaffnete Konflikt, der Angola über Jahrzehnte geprägt hat, ist seit April 2002 beendet und schon möchte die Kissama Foundation gemeinsam mit der Regierung von Angola die Nationalparks wieder beleben.
Bereits im Jahr 2000 begann man mit den ersten Besiedlungsversuchen Quiçama (Kissama) National Park und die ersten 80 Elefanten und anderen Wildtiere haben sich gut eingelebt.
Mit der Operation „Arche Noah“ sollen ab dem 1. Juni 2004 nun weitere 200 Elefanten und andere Wildtiere, auf den Seeweg, in den Quiçama gebracht werden. Diese unglaubliche Umsiedlungsaktion bedarf einer umsichtigen logistischen Planung.
Wegen der katastrophalen Strassen in Angola sollen die Tiere vom Tuli Game Reserve in Botswana und vom Madikwe Game Reserve in Südafrika zunächst an die Walvis Bay (Namibia) gebracht werden. Mit einem Schiff geht es dann in drei Tagen nach Luanda, wo den Tieren dann noch eine etwa 70 Kilometer lange Fahrt zum Quiçama National Park bevorsteht. Während der ganzen Reise müssen die Tiere von erfahrenen Fachleuten begleitet werden, damit der Stress der Tiere so gering wie möglich gehalten wird. Die Umsiedlung soll in zwei bzw. max. drei Stufen abgeschlossen sein.
Ziel dieser Aktion ist es, den Tourismus in Angola wieder zu fördern, wieder Arbeitsplätze zu schaffen und die Naturparks wieder herzustellen.
Der Quiçama entstand bereits 1938 als Game Reserve und 1957 wurde das Gebiet sogar Nationalpark. Der Park ist heute etwa 9.960 Quadratkilometer groß und beginnt etwa 60 Kilometer südlich von Luanda, der Hauptstadt von Angola. Im Westen bildet der Atlantik, mit seiner etwa 120 Kilometer langen Küste, die natürliche Grenze, während im Norden und im Süden die der Rio Guanza und Longa den Park eingrenzen. Weiten Graslandschaften, Flussauen, Baumsavanen und dichter Bush bilden einen hervorragenden Lebensraum für die neuen tierischen Bewohner. Erste Tierbeobachtungen haben ergeben, dass einige Zwergantilopen, Waldbüffel, Elantilopen, Bush- und Wasserböcke und unzählige Vogelarten die Kriegswirren überlebt haben.
Die Kissama Foundation wurde 1996 von einer Gruppe von Südafrikanern und Angolanern gegründet und setzt sich für den Erhalt und die Rehabilitation der Nationalparks in Angola ein, wobei der Quiçama allerdings oberste Priorität besitzt. Für die Operation „Arche Noah“ hat die Organisation bereits Sponsoren für die Transportbehälter, den Seetransport gefunden, für den Transport auf dem Land werden allerdings noch eifrig Sponsoren gesucht.
Die Kosten für gesamte Umsiedlungsaktion werden auf etwa 20 Millionen USD geschätzt und bereits jetzt ist ein großer Teil davon durch Sponsoren aus den In- und Ausland gesichert, aber es fehlt noch eine große Menge. Bereits ab 25 USD können Sie gemeinsam mit Anderen einen Elefanten adoptieren, aber auch kleine Spenden helfen den zärtlichen Riesen eine neue Heimat zu bekommen.
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