Sarah Baartman erhält nach über 180 Jahre Ihre letzte Ruhestätte
Datum: 27.07.2002 Autor: Thoralf Teubner Beitrag Nr.: 175
Sarah Baartman, hier in Europa eher unter den erniedrigenden Namen „Hottentot Venus“, wird am 8. August endlich eine würdevolle und ehrenvolle Beisetzung unweit Ihres Geburtsortes erhalten, nach dem Sie vor fast 200 Jahren nach Europa entführt wurde.
Sarah Baartman wurde 1789 am Gamtoos River, etwa 70 Kilometer nordwestlich von Port Elisabeth, geboren und gehört zum Stamm der
San, der damals noch unter den Namen Hottentotten bekannt war.
1810 wurde sie von einem englischen Schiffsarzt , wegen Ihres für europäische
Verhältnisse ungewöhnlich großen Hinterteils und der großen Genitalien, nach London gebracht. Es war der Anfang einer Reise in die Einsamkeit und Erniedrigung. Baartman wurde in England im Zirkus, in Museen, an Universitäten und in Bars als Missgeburt zur Schau gestellt.
Nach dem in England das Interesse nachgelassen hatte, wurde Sie 1814 nach Paris gebracht. Hier
musste Sie sich dann als Prostituierte durchschlagen und starb wenig später vereinsamt und verarmt.
Französische Wissenschaftler machten 1816 von Ihrem Körper einen Abdruck, konservierten das Skelett, die Genitalien
sowie das Gehirn und diese wurden dann auf eine entwürdigende Art und Weise bis 1974 im Pariser Naturkunde Museum ausgestellt.
Es brauchte aber fastweitere 30 Jahre bis die Französische Regierung die sterblichen Überreste nach Südafrika, für eine würdevolle Beerdigung in Ihrer Heimat, auslieferte. In
Südafrika entbrannt nach der Auslieferung aus Frankreich ein Streit
und schließlich entschied man sich für eine würdevolle Beerdigung in
der Nähe ihres Geburtsortes.
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