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Das District Six, ein toter Stadtteil

Datum: 05.04.2002 Autor: Thoralf Teubner Beitrag Nr.: 151

Östlich der Innenstadt von Kapstadt, direkt unterhalb des Devils Peak, gibt es ein großes Brachland, auf diesen Gelände stand einst ein ganzer Stadtteil. Über 60.000 Einwohner, meist Farbige, lebten bis zum 11. Februar 1966 friedlich in dem gewachsenen und lebhaften Stadtviertel. 

Das Viertel entstand ab dem Jahre 1867 und wurde ursprünglich von ehemaligen Sklaven, Handwerkern, Händlern und später auch Künstlern bewohnt. Es entstand schnell eine multikulturelle Gemeinschaft, die vornehmlich aus Schwarzen und Farbigen bestand, die friedlich miteinander zusammenlebten. 

Um die Jahrhundertwende wurden dann die Schwarze aus dem District Six verbannt, da diese so Nah an der Innenstadt nicht wohnen durften. Viele kamen aber nach einiger Zeit wider zurück und wurden erneut Zwangsumgesiedelt, da eine strickte Rassentrennung (besser Hautfarbentrennung) neu im Gesetz verankert wurde. 

Ab Anfang der 40er verließen dann die wohlhabenden farbigen Bewohner nach und nach das Stadtviertel, da es immer wider Gerüchte von Zwangsumsiedlung gab. Ab Mitte der 50er Jahre entwickelte sich das Viertel zu einem Armenhaus von Kapstadt und die ehemals schönen Strassen und Gebäude wurden stark vernachlässigt. 

1966 erklärte die Stadtregierung von Kapstadt, in Bezugnahme auf das „Group Areas Act“ von 1950, das Stadtviertel zu einen weißen Wohngebiet.

Die im Viertel lebenden Menschen wurden in den folgenden Jahren gewaltsam aus den Häusern vertrieben. Da aber wie in den Jahren um die Jahrhundertwende immer wider Vertriebene zurückkamen, begann man, unter anhaltenden Protesten aus allen Rassen, mit dem Abriss der Häuser. 

Die Bagger und Raupen brauchten für den Abriss fast 16 Jahre, obwohl eigentlich nur zwei Jahre veranschlagt waren. Das ganze kostete am Ende über 25 Millionen Rand und hinterließ eine Steinwüste. Der Abrissschutt wurde zum Ausbau des neuen Hafens verwendet. 

Nur den Abriss einer kleinen Kirche und einer Moschee hat keiner gewagt und daher stehen sie noch heute wie ein „Mahnmal für den Irrsinn“ da. 

Mitten in dieser trostlosen Landschaft errichtete die Regierung den Klotz des Cape Technikon, welches natürlich nur für weiße Studenten zugänglich war. 

Damit sich niemand an das District Six erinnern sollte wurde es von der Regierung in Zonnebloem umbenannt. 

Noch heute ist ein Großteil der Fläche nicht bebaut. Mittlerweile wird aber in Kapstadt über die Rückeignung der Grundstücke an die ehemaligen Besitzer nachgedacht. Vielleicht entsteht in ein paar Jahren wider ein multikultureller Stadtbezirk. 

Seit 1994 ist an der Buitenkant in der Methodist Church ein kleines District Six Museum entstanden. Hier finden Sie Bilder, sowie Erinnerungsstücke und eine Dokumentation des ehemaligen Stadtteils.

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Th. Teubner

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Donnerstag, 07 Februar 2008
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