Wo fließen nun eigentlich der Indische Ozean und der Atlantik zusammen?
Datum: 08.03.2002 Autor: Thoralf Teubner Beitrag Nr.: 133
Immer wieder entbrennt der Streit zwischen der Region aus Kap Agulhas und dem Kap der guten Hoffnung, wo eigentlich der Zusammenfluss der beiden Ozeane liegt. In dieser Auseinandersetzung geht es aber nicht um die eigentliche Frage, denn die ist schon langen geklärt, sondern um die ergiebigen Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft.
Bereits die portugiesischen Seefahrer haben im 16. Jahrhundert festgestellt, dass erst ab den Kap Agulhas wieder richtig nach Norden segeln konnten. Etwa 400 Jahre später legte die Internationale Hydrographische Organisation endgültig fest, dass das Kap Agulhas nicht nur der südlichsten Punkt von Afrika, sondern auch der Zusammenfluss des Indischen und Atlantischen Ozean ist.
Das Kap Agulhas liegt weit ab der Tourismusströme und knapp 250 Kilometer südöstlich von Kapstadt und kann außer einem Leuchtturm, dem flachen Strand und einem Naturpark, mit einer einzigartigen Flora, nicht viel bieten.
Dahingegen liegen Cape Point und Kap der Guten Hoffnung nahe Kapstadt, genau in der richtigen Entfernung für einen Tagesausflug, und bieten sich fast viel spektakulärer. Die stark zerklüftete Küste, der ständige Wind und die brandende See präsentieren sich immer wieder von neuen.
Am Parkplatz am Cape Point werden täglich Tausende Touristen aus Ihren Bussen entladen, die sich hier gerne fotografieren lassen und anschließend die Felsklippen belagern. Da man hier gen Süden bis zum Horizont nichts als Wasser sieht und unterhalb das Wasser tost kann man schon einmal das Gefühl bekommen am Ende der Welt zu sein oder wenigstens am südlichsten Punkt Afrikas zu sein. Diese Gefühl wird gestärkt da hier auch viele billigen Touristenandenken mit „Two Oceans“ (Zwei Ozeane) bedruckt sind und sogar das Restaurant am Cape Point diesen Namen trägt.
Anfang Januar hat nun das Tourismusbüro von Kap Agulhas eine Klage, wegen irreführender Werbung, bei der südafrikanischen Verbraucherzentrale eingereicht.
Wir meinen mit gutem Recht, da es die Unternehmer im Cape Nature Reservate gar nicht nötig haben, sich mit fremden Federn zu schützen.
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