Über dieses Problem Südafrikas, freuen sich die Touristen
Datum: 03.03.2002 Autor: Thoralf Teubner Beitrag Nr.: 130
Südafrika hat so gut wie keine Auslandschulden, eine niedrige Inflationsrate und nur ein geringes Staatsdefizit und trotzdem sinkt der Kurs des Rand (der südafrikanischen Währung) immer weiter. Inzwischen ist der Kursverfall ein echtes Problem für Südafrika und auch Finanzexperten sind ratlos.
Des einen Leid, ist des anderen Freude! Die Touristen aus dem Ausland finden hier, wenn man die relativ teuere Anreise mit dem Flugzeug vernachlässigt, das günstigste Reiseland der Welt.
Im vergangen Jahr kam es innerhalb von wenigen Wochen zu einen extremen ungerechtfertigten Kursverfall, der mittlerweile etwas abgeschwächt ist, und selbst der Euro hat gegenüber dem Rand eine Überbewertung von etwa 48 Prozent.
Wo erhalten Sie hier in Deutschland in einem guten Restaurant noch ein komplettes Menü für 15 Euro, einen Kaffee für 0,5 Euro und eine Flasche vom guten Wein für drei Euro?
Die Instabilität in Zimbabwe, im Nachbarland von Südafrika, hat mit Sicherheit einen großen Anteil am Kursverlust, aber auch die großen südafrikanischen Firmen haben mit Ihren Geld das Ausland überschwemmt, da einige ihren Hauptsitz ins europäische oder nordamerikanische Ausland verlegt haben.
Unter der Regierung von Nelson Mandela wurde zwar eine Devisenausfuhr deutlich begrenzt, aber einen Kapitaltransfer (hier währe der Bergriff „Export“ geeigneter) der großen und
bedeutendsten Firmen des Landes hat man nicht gedacht oder erkennen können.
Unter der südafrikanischen Bevölkerung gilt der Rand inzwischen als weiche Währung, „die ständig an Wert verliert“ und so kann es in Zukunft leider eine Entwicklung in Richtung Zweitwährung (Euro oder Dollar) geben.
Obwohl Südafrika stabil dasteht und der Export von Produkten in den letzten Jahren deutlich überproportional angestiegen ist, besteht die Gefahr ein Niedriglohnland zu bleiben oder sogar zu einem Entwicklungsland abgestuft zu werden.
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