„Madame Ples“ wird „Mister Ples“!
Datum: 20.02.2002 Autor: Thoralf Teubner Beitrag Nr.: 124
Der 1947, in einer Höhle in der nähe von Krugersdorp, gefundenen Schädel eines erwachsenen Australopithecus africanus, einem nahen verwanden des Mensches, galt viele Jahre lang als
ältester erhaltener Fund dieser Gattung.
Der deutsche Forscher Robert Broom fand im Alter von 80 Jahren den gut erhaltenen Schädel und konnte nachweisen, dass sich bereits vor 2,4 Millionen Jahren die Vormenschen auf zwei Beinen fortbewegt haben.
Der Fund überzeugte unter anderem auch einen Großteil der Wissenschaft von der
Darwinschen Theorie, dass der Vorfahre vom Mensch vom Affen abstammt und in Afrika beheimatet war.
Nach damaligen Kenntnissen konnte aus dem gefundenen Schädel, die Anatomie des gesamten Körperbaus rekonstruiert werden.
Schließlich kam ein Forscherteam zum Schluss, dass es sich hier um ein Weibchen handelt und gaben Ihm den liebevollen Namen „Madame Ples“.
In den Sterkfontein Höhlen, nahe Krugersdorp, wurden in den letzten Jahren mehr als 600 weitere Funde frühzeitlicher Hominiden entdeckt und brachten viele neue Erkenntnisse in der Paläontologie.
Der auf „Madame Ples“ getaufte Schädel wird seit Jahren im Transvaal Museums in Pretoria ausgestellt und untersucht.
Am 12.02.2002 wurde der Schädel von einem Forscherteam, der Universität von Bordeaux, mit modernsten CAT-Scannern abgetastet. Das Wissenschaftlerteam und viele andere, schnell herbeigerufenen, Forscher konnten erkennen konnten eindeutig männliche Merkmale an der Zahnwurzel und den Zahnkanten erkennen.
Nur der modernen Technik sei es zu verdanken, dass nun mit Sicherheit feststünde, dass Madame Ples "in Wirklichkeit ein junger Mann war und künftig Mister Ples genannt werden sollte“, sagte J. Francis Thackeray (Kurator des Transvaal Museums).
|
